Da ist ’ne Raupe auf meinem Salat, hilfe!
Raupen, Insekten, Würmer und andere Bodenorganismen – sie alle sind elementar wichtig für den Erhalt eines intakten und ausbalancierten Ökosystems. Durch die immens hohe Verwendung von Pestiziden im konventionellen Handel werden sie jedoch direkt oder indirekt geschädigt. Das zerstört die Artenvielfalt und das biologische Gleichgewicht mit zum Teil verheerenden Folgen für unser Ökosystem insgesamt.
Im Bio-Bereich ist es strikt verboten, chemisch-synthetische Pestizide zu verwenden. Stattdessen wird vor allem auf konsequentes, vorbeugendes Vorgehen und Unterstützung der Selbstregulationsmechanismen gesetzt, die die Natur selber hat. Dieser ganzheitliche Ansatz erhält die Biodiversität – da freuen wir uns über jede Raupe im Salat!
Warum verkauft ihr noch abgelaufene Produkte?
„Abgelaufen“ bedeutet lediglich, dass das Mindeshaltbarkeitsdatum überschritten wurde. Dieses wird von jedem Hersteller selbst festgelegt und soll ein Hinweis darauf sein, bis wann ein Produkt gegessen werden sollte, bevor es möglicherweise an Geschmack und/oder Qualität verliert.
Verschlossen verpackte Produkte wie Joghurt, Käse oder Fertignahrung sind jedoch bei richtiger Lagerung durchaus noch Tage oder Wochen über das angegebene MHD hinaus haltbar und gesundheitlich unbedenklich im Verzehr.
Kurz bevor und nachdem das MHD eines Produkts überschritten wird, reduzieren wir den Artikel im Preis – es kann sich für euch und euren Geldbeutel also durchaus lohnen, ein „abgelaufenes“ Produkt zu kaufen ;) So werden weniger Lebensmittel unnötig weggeworfen!
Wir sehen das MHD als eine Orientierung und empfehlen, zusätzlich die eigenen Sinne zu nutzen: Riecht das Produkt streng, faul oder gärig? Sind Schimmelflecken oder faule Stellen zu entdecken? Schmeckt es sauer oder nicht so, wie es sollte?
Wir laden dazu ein, wieder in Verbindung mit unserem Essen zu treten und uns mit Lebensmitteln zu beschäftigen – das ist ein Zeichen ihrer Wertschätzung und derjenigen Menschen, die sie für uns produzieren und macht auch noch Spaß!
Warum seid ihr so teuer?
„Warum sind ‘andere’ so billig?“, fragen wir uns. Spiegelt eine Butter für 44 Cent wirklich den Wert dieses Lebenmittels wider? Wieviel sind uns faire, nachhaltig und biologisch produzierte und leckere Lebensmittel wert? Und wieviel kleine, unabhängige Strukturen?
Uns als Kleinunternehmen ist es wichtig, dass andere kleine Betriebe von ihren Erzeugnissen leben können, sprich für ihre Arbeit angemessen entlohnt wird. Die Einkaufspreise bei (großen) Supermarktketten sind häufig günstiger als in unabhängigen Läden, da sie große Mengen von den Herstellern abnehmen und dafür einen Preisnachlass verhandeln. Dies ist häufig ein Druckmittel gegenüber den Betrieben. Vielfach geben Produzent*innen nach, da sie ansonsten Gefahr laufen, große Abnahmemengen und somit Einnahmen zu verlieren. Das ist alles andere als fair.
Preisgestaltung ist eine komplexe Geschichte und es müssen viele Faktoren berücksichtigt werden, die für jedes Einzelunternehmen variieren (z. B. Ladenkonzept, Miete, Betriebskosten, Personalkosten, Profit etc.). Einen großen Unterschied gibt es selbstredend auch zwischen einem Ladengeschäft und einem Online-Vertrieb. Wir unterstützen einen biologischen UND fairen Handel und wollen auch von unserem Umsatz leben können. Wir können und wollen nicht mit der Preisgestaltung der Supermarktketten mithalten.
Eine Möglichkeit, deutlich günstiger bei uns einzukaufen als in anderen Läden, geht über unser Mitgliedsmodell.
Mehr Infos dazu findet ihr hier: Link
Was genau bedeutet denn „Kollektiv?"
„Kollektiv” bedeutet zuerst einmal so etwas wie „gemeinschaftlich”. Wir alle arbeiten gemeinschaftlich in der Bioase und fällen alle wichtigen Entscheidungen zusammen – z. B. welche Produkte wir führen, wieviel Lohn wir uns auszahlen, wer wann Urlaub macht oder welches Projekt wir als nächstes angehen.
Ein Kollektiv sein ist aber auch eine politische Haltung. Wir glauben, dass die Arbeiter*innen die Geschicke in ihrem Betrieb selber in die Hand nehmen sollten, anstatt „von oben” schlicht Arbeitsanweisungen anzunehmen. Wir verstehen uns als einen linken Ort, in dem es um emanzipatorische Selbstverwaltung geht und den Versuch, innerhalb der kapitalistischen Wirtschaftswelt eine funktionierende Alternative zu leben. Eine Alternative, in der es um Menschen geht; um Vertrauen, um Geduld und Zeit, um die Anerkennung unserer nicht-verwertbaren, diversen Persönlichkeiten. Mehr zu unserem Konzept und uns könnt ihr hier nachlesen.
Warum sollte ich euch unterstützen?
Weil du an kleine, unabhängige Läden glaubst und nicht an große, konzerngebundene Ketten. Oder weil du an egalitäre, kollektive Strukturen glaubst; im Gegensatz zu Hierarchien und Intransparenz. Oder weil du überzeugt davon bist, dass es wirklich nachhaltige Lebensmittel braucht und nicht nur einen grün-gewaschenen „Bio“-Lifestyle-Trend. Alles gute Gründe, oder? :-)
Ähm ja, das ging mir jetzt aber zu schnell. Also was sind denn die konkreten Unterschiede zwischen euch und den großen Bio-Supermarktketten?
Dass wir anders sind als Discounter liegt auf der Hand, aber Bio ist ja nicht gleich Bio.
Es gibt sehr viele Gründe, das Einkaufen bei uns bzw. generell in kleinen Läden zu bevorzugen anstatt in den großen (Bio-)Supermarktketten. Hier sind sieben gute Gründe dafür:
- Neben ihrer Größe charakterisieren sich kleine Läden über ihren Geist. Es geht hier um menschliche und persönliche Beziehungen, Vertrauen, Gemeinschaft, Solidarität – alles Werte, die in dieser digitalen, anonymisierten und vereinzelten Welt genährt werden sollten!
- Kleine Läden leisten einen wichtigen Beitrag für ein soziales Miteinander. Diese Orte sind Orte des Austauschs und der Vernetzung, an denen Menschen miteinander ins Gespräch kommen, sich gegenseitig Tipps geben oder einfach mal ein Lächeln teilen.
- Kleine Landwirtschaftsbetriebe produzieren aufgrund der (im Verhältnis) geringen Produktionsmengen oft lokal und fairer. Es gibt mehr Transparenz bei den verwendeten Ressourcen und deren Herkunft. Und diese kleinen Produzent*innen vertreiben ihre Artikel auch eher in kleinen Läden, da der persönliche Kontakt hier geschätzt wird. Das stärkt die lokale Ökonomie und verringert den ökologischen Fußabdruck.
- Das Sortiment setzt ausgewählte Akzente und ist vielfältig. Das Kriterium ist nicht, ob es maximal verwertet werden kann, sondern welche Werte es vertritt. Von vielem, was bei uns in den Regalen steht, sind wir selbst auch überzeugt. Andersherum verhält es sich genauso: Erfahren wir von problematischen Praktiken entlang der Produktions- und/oder Lieferkette, so nehmen wir sie aus dem Sortiment.
- Wir beraten, inspirieren und überlegen mit euch, was ihr kaufen/verwenden könnt, anstatt euch ins Internet zu schicken oder euch irgendeinen Quatsch anzudrehen. Wir nehmen uns auch Zeit, um uns allgemein zu ökologischen und gesundheitlichen Themen oder Fragen des fairen Handels zu informieren. Dieses Wissen geben wir gerne an euch weiter, und lernen auch gerne von eurer Expertise und Erfahrung :-)
- Du weißt, wohin das Geld geht und auch, was damit passiert. Kollektive sind genügsam und arbeiten für den Sinn der Sache. Du kannst dir also sicher sein, dass dein Geld nicht in irgendeine Aktiengesellschaft fließt und damit spekuliert wird.
- Als Kollektiv arbeiten wir bevorzugt mit anderen Kollektiven zusammen. So werden selbstverwaltete Strukturen unterstützt und unsere Kieze bleiben vielfältige Orte der menschlichen Beziehungen, der Solidarität und der Utopie.
Alles in allem viele tolle Gründe. Ohne ökonomische Basis geht’s jedoch nicht, also komm vorbei! :-)
Warum bietet ihr nicht mehr Unverpackt an?
Wir arbeiten momentan an unserem Unverpackt-Sortiment. Das erfordert Einiges an Recherche, denn wir wollen wirklich sinnvolle Unverpackt-Lösungen anbieten und nicht nur etwa den Müll anders verteilen bzw. für euch Endkund*innen unsichtbar machen. Wir werden Schritt für Schritt voran gehen, also bleibt gespannt und geduldig! :-)
Wie halte ich das Obst und Gemüse am besten frisch?
Grundsätzlich gilt: Frischware ist keine Lagerware und sollte am besten alsbald verzehrt bzw. verarbeitet werden. Dennoch gibt es Gemüse, das sich besser und länger hält als anderes; und es gibt natürlich auch ein paar Tipps, um die Frische länger zu erhalten.
Falls ein Produkt braune oder matschige Stellen aufweist, muss es nicht komplett in die Tonne! Der Wassergehalt eines Produkts verrät, ob der befallene Teil (großzügig) abgeschnitten werden kann: Je höher der Wassergehalt (wie beispielsweise Wassermelonen oder Gurken), desto mehr zieht der Schimmel rein, das sollte dann nicht mehr gegessen werden. (Achtung: Dies gilt nicht für Brot oder andere Backwaren! Sollten hier schimmelige Stellen sein, sollte das Brot immer als Ganzes entsorgt werden.)
Warum nehmt ihr lieber Bargeld?
Die Kartenzahlung mag für euch als Endkund*innen gebührenfrei sein, doch bei uns fallen bei jeglichen Kartenzahlungen Gebühren an unterschiedlichen Stellen an. Außerdem dauert es bei der Abwicklung der Kartenzahlungen ein paar Tage länger, bis das Geld auf unserem Konto ist, sodass wir nicht sofort darauf zurückgreifen können.
Bitte habt Verständnis dafür, dass wir EC-Zahlungen ab einem Einkauf von 5€ und alle anderen Karten erst ab 10€ akzeptieren. Seit der kollektiven Übernahme der Bioase haben sich unsere Ausgaben für die Kosten des Geldverkehrs über ein Viertel im Vergleich zu vorher erhöht – was vor allem an den Kreditkartenzahlungen liegt. Wir würden diese Kosten lieber für andere Dinge verwenden als für die Profite von irgendwelchen Zahlungsdienstleistungen; dafür brauchen wir aber euer Bargeld :-) Am liebsten mögen wir es passend, also bringt auch gerne fleißig euer Kleingeld mit!
Was hat euch geritten, JETZT einen Bioladen zu übernehmen??
Ja, stimmt. Es ist ein recht verrücktes Unterfangen, in diesen unsicheren Zeiten einen Bioladen zu übernehmen.
Wir ehemaligen Mitarbeiterinnen mögen die Arbeitsatmosphäre der Bioase, was vor allem auch mit dem Ort und den Menschen, die hier ein- und ausgehen, zu tun hat.
Als wir erfuhren, dass die damaligen Besitzerinnen aufhören wollten, machte uns der Gedanke, dass die Bioase nicht mehr sein würde, ganz traurig und wir ergriffen die Maßnahme einer aktiven Übernahme mit Hilfe von vielen Mitgliedern und Stammkund*innen. Außerdem haben wir viele neue Ideen und Visionen, die wir umsetzen wollen!
Was kann ich jenseits vom Einkaufen noch für euch tun?
Hier freuen wir uns sehr über eure tatkräftige Unterstützung, was auch immer davon für euch möglich ist! Hier sind ein paar Ideen:
- Wenn es mal zum Tischgespräch passt: Redet doch mal (wieder) in eurem Freund*innen- und Bekannten-Kreis über uns und den Laden (und generell über kleine, unabhängige Strukturen), und fragt vor allem bei denjenigen Menschen nach, die noch gar nicht oder selten kommen, was sie motivieren würde! Wir brauchen nach wie vor euch und euer Netzwerk – egal wie klein oder groß der Einkauf! Wir sind gespannt auf die Reaktionen!
- Das Verschenken von Gutscheinen oder Mitgliedschaften ist eine einfache Idee, uns zu unterstützen, und hoffentlich bleiben die Beschenkten als neue Stammkund*innen!
- Hinterlasst eine Bewertung und/oder Däumchen für uns auf Google, Insta und Co. Das sind zwar nicht unsere präferierten Räume, jedoch findet heute eben sehr Vieles in der virtuellen Welt statt.
- Wir haben noch ganz viele Flyer da! Nehmt einen Batzen mit und verteilt sie doch dort, wo auch immer ihr hinkommt und wo ihr natürlich denkt, dass es passen würde. Fragt am besten vorher beim Auslageort nach, ob das Verteilen der Flyer ok ist, damit sie später nicht im Müll landen ;)
- Wir bieten auch Lieferungen an. Fragt doch bei euch im Büro, im Café oder in der KiTa nach, ob sie z. B. an einen wöchentlichen Frischekorb interessiert wären.
- Wir sind Akzeptanzstelle der so genannten Guudcard. Viele Arbeitgeber*innen bieten einen steuerfreien Sachgeldbezug an, also quasi einen Gutscheine für euren Einkauf. Diesen Gutschein könnt ihr an unterschiedlichen Orten einlösen – so auch bei uns!
Falls ihr noch die ein oder andere grandiose Idee habt, die uns unterstützen könnte, dann lasst es uns gerne wissen! :-)
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